Die vielen Kulturen, Zugewanderte und Händler haben hier ihr Spuren in der Geschichte Zyperns hinterlassen. Auch kulinarisch haben sie die zyprische Küche beeinflusst. Die traditionelle zyprische Küche besteht daher aus griechischen, türkischen, arabischen, italienischen und französischen Elementen.
In den ländlichen Gegenden ist es immer noch üblich eigene Obst und Gemüse anzubauen. Es ist nicht lange her, dass Getreide, Öl und Wein in „Pitharia“, großen zwiebelförmigen Gefäßen gelagert wurden, die heute nur noch dekorativ benutzt werden.
Wegen des milden Klimas konnte auf Zypern schon immer eine große Vielfalt an Nahrungsmitteln produziert werden. Grundnahrungsmittel, wie Feigen, Bohnen, Kräuter, Oliven, Mandeln werden seit der Antike auf Zypern kultiviert.
Abgesehen von den zuckersüßen in Sirup oder Honig getränkten Süßigkeiten, besteht die zyprische Küche aus sehr gesunden Zutaten. Alles wird frisch zubereitet und ist hochqualitativ. Das Motto der zyprischen Hausfrau lautet: “Wenn es nicht frisch ist, nehmen wir es nicht.”
Neben der international auf Touristen zugeschnitten Küche, bieten viele Tavernen und Restaurants eine gute einheimische Kost an. Die typischen zyprischen Gerichte sind lecker und für mitteleuropäischen Geschmack nicht zu scharf gewürzt.
Neben Rind- und Schweinefleisch, Geflügel wird oftmals auch Lamm in den Gerichten verwendet. Fleisch wird dabei mit einheimischen Kräutern wie Oregano, Muskat, Zimt, Koriander und Lorbeer gewürzt.
In einem zyprischen Restaurant sind aufgrund des Tourismus auf Zypern alle Speisekarten international ausgerichtet, d.h. entweder bebildert oder zumindest in Englisch.
Um euch die Auswahl ein wenig zu vereinfachen im Folgenden die wichtigsten Speisen Zyperns.
Meze
Zu den Highlights eines Urlaubs gehört immer der Besuch eines lokalen Restaurants. Aber was bestellt man denn so am besten? Warum nicht gleich alles auf einmal kosten?
Die beliebteste Speise der Zyprer ist Meze (gr. μεζές oder auch “Mezedes” genannt). Eine schier endlose Folge von kleinen traditionellen Gerichten. Bis zu 30 kleine Speisen kommen auf den Tisch –aber Vorsicht– nicht jeden Teller leer essen, schon schafft hr nicht alls.! Genießt die Leckereien schön langsam oder wie der Zyprer sagt “ziga-ziga (gr. σιγά-σιγά).
Zuerst kommen die schwarzen und grünen Oliven- die Grünen nennt man auf Zypern “tsakistes”. Sie sind in einer Marinade aus Zitronensaft, Knoblauch, Kräutern, getrocknetem Koriander und Olivenöl eingelegt. Dazu ein frischer Bauernsalat und Brot mit verschiedenen Dips, wie Tahini (Sesampaste), Taramosalata (Fischrogendip) und Talattouri (Joghurt mit Gurkenstückchen und Minze).
Es folgen Octapodi krasato (Oktopus in Rotwein), Karaoli yahni (Schnecken an Tomatensauce), Zalatina (Schweinefleischsülze), Kappari (eingelegte Kapernblätter) und Moungra (eingelegter Blumenkohl). Danach wird meistens rohes Gemüse mit Zitrone und Salz oder gebraten mit Ei serviert.
Auch Fisch, wie z.B. Marida (Sprotten), Barbouni (Rotbarben) und Kalamari mit Zitrone gehört zu einem Meze dazu. Als nächstes kommen gegrillter Halloumi (zyprischer Käse) und Lountza (geräuchertes Schweinefleisch, ähnl. unserem Kassler), Keftedes (Hackfleischbällchen), Shieftalia (Hackfleischwürstchen), gegrilltes Schweinefleisch und gegrillte Koteletts.
Nun folgen Gerichte aus Topf und Pfanne, wie Afelia (Schweinefleischwürfel in Rotwein-Koriandersauce), Moussaka (Gemüseauflauf mit Béchamel Sauce) und Stifado (Gulasch).
Zum Schluss werden verschiedene Fleischgerichte gereicht, unter anderem Souvlakia (gegrillte Schweinefleischwürfel) und Kleftiko (Fleisch aus dem Lehmofen).
Nach einem guten Meze folgen immer frisch aufgeschnittene Früchte und vielleicht auch ein paar traditionelle Süßigkeiten wie Bourekia. Dabei handelt es sich um süße Teigtaschen gefüllt mit Frischkäse und Honig.
Aber wem das alles doch zu viel sein sollte, dem empfehle ich den Lieblingssnack der Zyprer: Souvlakia oder Shiftalies im Pita mit Salat.
Genießen Sie dazu ein eisgekühltes Bier. Prost oder wie wir auf Zypern sagen: Stin iya mas!
Aufläufe
Pastitsio
Pastitsio ist ein Makkaroni-Auflauf mit Käse, einer Schicht Hackfleisch in der Mitte und Béchamel Sauce. Es ist so etwas wie eine zyprische Version von Lasagne, nur das statt Lasagneplatten in dieser Version Makkaroni oder Cannelloni verwendet werden.
Moussaka
Moussaka ist ein traditioneller griechischer Auberginenauflauf aus gebackenen oder gebratenen Auberginen und Kartoffeln, einer reichhaltigen, tomatigen Rind- oder Lammhacksauce, abgerundet mit einer köstlich cremigen Béchamelsauce.
Suppen
Die hausgemachten zyprischen Suppen sind sowohl lecker als auch sättigend. Probiert Drachanas, eine Suppe aus Weizenschrot und saurer Milch oder Avgolemono, eine Ei-Zitronensuppe mit Hühnerbrühe.
Fleischgerichte
Bei großen Familienfesten gibt es Souvla, große Stücke aus Lamm oder Schweinefleisch am Spieß, die auf Holzkohle gegrillt werden. Souvla ist auch beim Picknick sehr beliebt.
Ofto Kleftiko (Schmorbraten mit Kartoffeln) wird im Lehmofen zubereitet. Bei dieser Garmethode schmort das Fleisch im eigenen Saft, bis es vom Knochen fällt. Das Ergebnis ist köstlich. Kleftis bedeutet im griechischen „Räuber“. Der Überlieferung nach waren es zuerst Räuber, die dieses Gericht aus gestohlenem Fleisch in unterirdischen Öfen zubereiteten.
Süßspeisen
Die zyprischen Bäcker haben ein Händchen für Süßspeisen. Was ihr unbedingt probieren müsst, sind Galaktoboureko -eine Spezialität aus Blätterteig und Cremefüllung- oder Kataifi -in Sirup getränkte Leckereien aus Kunafah Teig, die mit einer Paste aus Wallnüssen und Mandeln gefüllt sind und mit Pistaziensplittern verziert sind.
Mahalepi ist ein Pudding aus Maisstärke, der bei Zyprer sehr beliebt ist. Er wird in Rosenwasser schwimmend serviert. Selbst ein einfacher Maispudding hat auf Zypern einen besonderen Geschmack und ist bei der Wärme sehr erfrischend.
Probiert unbedingt Dhaktyla (gr. δάχτυλa – Finger) – mit Mandeln oder Nüssen gefüllte Röllchen, die in Honig getränkt sind.
Auch Loukoumades (gr. λουκουμάδες) – Hefeteigbällchen mit Zimt, schwimmend in Fett ausgebacken) und Pisides, eine Art Teigbällchen und Pfannkuchen mit Honig oder Sirup.
Obst
Obwohl die Saison für Zitrusfrüchte im Hochsommer vorbei ist, findet ihr dennoch wohlschmeckende Orangen, Grapefruits und Zitronen in den Sommermonaten auf dem Markt.
Erdbeeren gibt es von Januar bis Frühsommer gefolgt von Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsichen und Nektarinen.
Im Juli und August haben Wassermelonen auf Zypern Hochsaison. Wohlschmeckende, saftige und zuckersüße Früchte werden von den Bauern direkt von der Ladefläche ihrer Pick-Ups verkauft. Ein vertrauter Anblick in den Sommermonaten für Urlauber auf Zypern.
Süße, kernlose Weintrauben werden von Juli bis November angeboten. Die zyprischen Traubensorten sind Rozaki, Ampelisimo und Veriko. Letztere Sorte hat ihren Namen aus dem Englischen. Berichten zufolge lobten die Briten die Weintrauben immer wieder als “very good”. Dies wurde verkürzt zum Namen “Veriko”.
Versäumt bloß nicht, die köstlichen grünen und lilafarbenen Feigen, die es von August bis September gibt, zu probieren. Frisch vom Baum … lecker … aber lasst euch nicht beim Fremdpflücken erwischen ;-).
Vorsicht bei Glyko tou Koutaliou (Löffelsüßigkeiten). Dabei handelt es sich um kandierte Früchte oder Nüssen (insb. Walnüsse). Sie sind sooooo lecker, aber nichts für Diabetiker. Sie werden gemeinsam mit einem kühlen Glas Wasser verspeist. Jeder Haushalt hat mindestens ein Glas mit solchen hausgemachten kandierten Früchten zum Anbieten. Wenn euch ein Zyprer ein solche Glyko anbietet, müsst ihr unbedingt probieren. Ihr werdet es nicht bereuen.
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