Die heutige Stadt Paphos (gr. Πάφος) liegt an der südwestlichen Mittelmeerküste, etwa 50 km westlich von Limassol. Sie hat ca. 28.000 Einwohner und im näheren Einzugsgebiet leben insgesamt 52.000 Personen.
Der Paphos International Airport ( IATA Code PFO) ist der zweitgrößte Flughafen des Landes. Die Stadt hat ein mediterranes bis subtropisches Klima mit den mildesten Temperaturen der Insel.
Paphos wurde aufgrund seiner spektakulären archäologischen Funde in die offizielle UNESCO-Liste der Kultur- und Naturschätze als Weltkulturerbe aufgenommen und war zusammen mit Aarhus Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2017.
Die Stadt ist in zwei Ebenen unterteilt: die Innen- und Altstadt von Paphos, die auch als Ktima bekannt, wo sich die Geschäfte und andere Einrichtungen befinden und Kato Paphos, das sich am Meer befindet und hauptsächlich ein Touristengebiet ist.
Die Stadt war einst die Hauptstadt des Landes und eines der wichtigsten Königreiche der Insel. Daneben war und ist es bis heute das Zentrum für den Kult um Aphrodite, der Göttin der Liebe, der Schönheit und der Begierde.
Aufgrund des Kults um Aphrodite, teilt sich die Geschichte Paphos in zwei Teile: die mystische Geschichte und die reale Geschichte.
Mystische Geschichte
Der Name der Stadt ist untrennbar mit der Göttin der Liebe „Aphrodite“ verbunden, da Paphos der Legende nach, der Name von Aphrodite und Pygmalions Tochter war.
Die Stätten des antiken Paphos waren ein heiliger Ort für die alten Griechen, die an die Auferstehung der Aphrodite aus dem Meer an diesem Ort glaubten..
Von Paphos aus gelangte der Kult um ihre Anbetung nach Syrien und nach Kythira, eine griechische Insel vor der Südostspitze der Peloponnes.
Die Archäologie hat mittlerweile nachgewiesen, dass die Zyprer schon vor der Ankunft der Griechen eine Fruchtbarkeitsgöttin verehrten und einen Kult entwickelten. Dabei handelte es sich um eine frühzeitliche Mystik um Aphrodite.
Schon bevor archäologische Beweise vorhanden waren, war bekannt, dass der Kult um Aphrodite vor Homer (um 800-700 v. Chr.) begründet worden sein muss, da Aphrodite und die Stadt Paphos schon in Homers Odyssee erwähnt wurden.
Bis heute profitiert die Gegend von Paphos von diesem Kult und er lockt zahlreiche Urlauber, Einheimische und historisch interessierte Personen an die „kultigen“ Orte, die im Leben der Aphrodite eine Rolle gespielt haben. So ist der Ort ihrer Auferstehung aus dem Mittelmeer -Petra tou Romio- eines der meistfotografierten Motive der Insel Zypern.
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Geschichte
Zeit vor Jesus Christus
In Wirklichkeit wurde Paphos wahrscheinlich von Nikokles, dem letzten König von Palaepaphos, gegründet. Diese Vermutung basiert auf einer Inschrift, die die Gründung des Tempels der Artemis Agrotera in Paphos dokumentiert.
Die Königreiche Zyperns wurden im 4. Jhd. v. Chr. durch Ptolemeo A‘, einen der Nachkommen Alexanders des Großen, zerstört. Die Bewohner eines der Königreiche wurden wahrscheinlich nach der Zerstörung 312 v. Chr. durch Ptolemäus in diese neue Stadt geführt.
Ein Haufen unbenutzter Silbermünzen, gefunden unter einem hellenistischen Haus, ist auf Ende des 4. Jhd. v. Chr. datiert. Es ist der älteste Fund in der Gegend um Paphos und dokumentiert somit das ungefähre Gründungsdatum der ersten Ansiedlung Paphos. Die gefundenen Münzen werden jetzt im Zypernmuseum in Nikosia ausgestellt.
Paphos hatte in diesen Jahren der hellenistischen Herrschaft glorreiche Tage als Hauptstadt und Sitz der Gouverneure Zyperns, die sich auch dem Königreich der Ptolemäer, der griechischen Könige von Ägypten, angeschlossen hatten. Als Zypern 58 v. Chr. von den Römern eingenommen wurde, bleibt sie die Hauptstadt der römischen Gouverneure der Insel.
Zeit nach Jesus Christus
45 n.Chr. kamen die Apostel Barnabas, Paulus und Markos während ihrer ersten Aposteltour nach Zypern und insbesondere nach Paphos.
Obwohl gesagt wird, dass der Apostel Paulus in Paphos 39 Peitschenhiebe erhielt, hatte er das Christentum gegenüber dem römischen Gouverneur Sergio Paul verteidigt. Dieser war von der Überzeugung Paulus trotz der ihm auferlegten Qual so beeindruckt, dass er die neue Religion akzeptierte und konvertierte. Damit wurde Zypern das erste Land der Welt, das von einem Christen regiert wurde.
Während der byzantinischen Jahre verlor Paphos gegenüber dem anderen großen Königreich Salamis an Bedeutung, das daraufhin zur neuen Hauptstadt gemacht wurde. Erdbeben und Überfälle aus dem arabischen Raum im 7.Jhd. n.Chr. und 10.Jhd. n. Chr. führten dann zum Niedergang der Stadt Salamis und sie wurde von Nicosia als neue Hauptstadt abgelöst. Paphos kehrte nie zu seinem vergangenen Ruhm als Hauptstadt Zyperns zurück.
Ab dem Mittelalter wurde die Stadt Paphos unter dem Namen Ktima bekannt. Ktima war der Westhafen der Insel Zypern sowie der Sitz des Bischofs.
Den schlimmsten Niedergang erlebte die Stadt Paphos, wie nahezu alle Städte auf Zypern, während der osmanischen Herrschaft in der Zeit von 1570 bis 1878.
Britische Kolonialzeit
Durch Vernachlässigung durch die britische Kolonialregierung verlor die Stadt Paphos an Bevölkerung und viele ihrer Einwohner zogen nach Limassol, Nikosia oder nach Übersee. Die Stadt und der Bezirk Paphos blieben bis 1974 der am wenigsten entwickelte Teil der Insel.
Türkische Invasion
Aufgrund der türkischen Invasion 1974 sind viele Flüchtlinge aus dem Norden zwangsweise in den Süden der Insel und auch nach Paphos geflüchtet. Dadurch war in allen Bereichen des Lebens in Paphos ein rascher wirtschaftlicher Aufschwung zu verzeichnen. Insbesondere der Tourismus in der Region Paphos profitierte von dieser Entwicklung.
Nach der Invasion 1974 investierte die Regierung Zyperns in und um Paphos eine große Summe in Staudämme und Bewässerungsanlagen, in Infrastruktur sowie in den Bau des Paphos International Airport, der zum zweiten internationalen Flughafen in Zypern wurde. Dieses Investitionsprogram beflügelte die Region und hat sie zu einem Ort gemacht, der zum Urlaub einlädt. Aber auch viele nach der Flucht zurückkehrende Zyprer haben sich in der Region in und um Paphos dauerhaft niedergelassen.
Neuzeit
Das große kulturelle Erbe, das Paphos in den 4000 Jahren seines Bestehens hinterlassen hat, macht die Stadt zu einem großen ,offenen Museum. Aus diesem Grund hat die UNESCO die ganze Stadt in den Katalog des Weltkulturerbes aufgenommen.
Ein wahrer Schatz sind das Haus des Dionysos, das Haus des Eonos und das Haus des Thiseos, in denen alte Mosaikböden entdeckt wurden. Diese liegen seit 16 Jhd. unter der Erde und sind dementsprechend gut erhalten. Sie wurden nach vielen Jahren archäologischer Arbeit freigelegt und sind nun für die Öffentlichkeit zugänglich.
In der gleichen Gegend befinden sich die Königsgräber, von denen angenommen wird, dass sie während der Römerzeit eine Begräbnisstätte für die Reichen waren. Die Gräber stammen aus dem 4. Jhd. v. Chr.
An den Säulen den Apostel Paulus (Stili tou Apostolou Pavlou) erhielt Paulus die 39 Peitschenhiebe als Strafe dafür, dass er „schlechte Dämonen“ in Form einer neuen Religion in die Gegend gebracht hatte.
In der gleichen Gegend befinden sich die Katakomben von Agia Solomoni und Agiou Lambrianou, in denen die ersten religiösen Zeremonien der Christen stattfanden. In den Katakomben von Agia Solomoni gibt es wunderschöne alte Ikonen zu besichtigen.
EEs gibt drei antike Theater innerhalb der Stadt. Das Bekannteste ist das antike Odeum (antikes Musiktheater) von Paphos. Es wird heute wieder für Aufführungen verwendet.
In der Nähe des Odeums befinden sich auch Teile der alten Mauern von Paphos, Ruinen des alten römischen Marktes und der Gebetszone. Modernere Denkmäler, wie das Paphos-Schloss, das bekannteste Denkmal in Paphos, befinden sich am Hafen. Es wurde im 13. Jhd. zum Schutz vor den Byzantiner und später der Louizianer erbaut.
All dies wurde in einem archäologischen Park untergebracht, der das heutige Gebiet vom Hafen der Stadt bis zu den Königsgräbern abdeckt und nur für Fußgänger zugänglich ist.
Noch heute kommen viele Studenten, Professoren und Historiker internationaler Universitäten nach Paphos, um Ausgrabungen durchzuführen, da bisher nur ein kleiner Teil entdeckt wurde.
Paphos ist eine Stadt, mit ihren vielen archäologischen Funden, zwischen Tradition und Moderne. Sie hat alles zu bieten und andere Städte können eifersüchtig auf Paphos sein.
Wirtschaft
Dank der Investitionen nach der Invasion 1974 ist Paphos mittlerweile ein beliebter Ferienort und Ziel vieler Auswanderer.
Ktima ist das wichtigste Wohnviertel, während Kato Paphos am Meer rund um den mittelalterlichen Hafen liegt und die meisten Luxushotels sowie die touristische Infrastruktur der Stadt beherbergt.
Die Apostolou-Pavlou-Straße (St. Paul’s Avenue), die verkehrsreichste Straße in Paphos verbindet die zwei Viertel der Stadt. Sie beginnt in der Nähe des Stadtzentrums am Kennedy Square und endet an der mittelalterlichen Burg am Hafen.
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